Eine Schiebetür nachträglich in ein kleines Bad einzubauen, ist eine clevere Möglichkeit, Platz zu sparen und das Raumgefühl zu verbessern. Hier erfährst du, wie der Einbau abläuft, was zu beachten ist, und welche Kosten auf dich zukommen können.
Der nachträgliche Einbau einer Schiebetür ist eine praktische Möglichkeit, Platz in einem kleinen Bad zu sparen. Eine vor der Wand laufende Schiebetür ist die einfachere und günstigere Option, während eine in die Wand eingelassene Schiebetür mehr Platz spart, aber höhere Kosten und einen größeren Aufwand verursacht.
Grundlegende Planung und Voraussetzungen
- Platzbedarf für die Tür: Überlege, wo die Schiebetür hinlaufen soll – an der Außenwand entlang oder in eine Wandnische. Wenn die Tür in die Wand eingelassen werden soll, muss die Wand dafür geeignet sein.
- Wandtyp bestimmen: Wände, in die eine Schiebetür eingelassen wird, sollten keine tragenden Wände sein. Auch Wände mit Wasser- oder Elektroleitungen sind problematisch, da die Installation komplex und kostspielig wird.
- Schiebetürsystem wählen: Es gibt zwei Haupttypen – eine vor der Wand laufende Schiebetür, die einfacher zu installieren ist, und eine in die Wand laufende Schiebetür, die mehr Platz spart, aber aufwändiger in der Umsetzung ist.
Einbau einer Schiebetür vor der Wand
- Montage der Laufschiene: Die einfachste Variante ist eine Schiebetür, die an der Außenwand entlang läuft. Dazu wird eine Laufschiene über der Türöffnung montiert. Die Schiebetür wird dann an der Schiene befestigt.
- Rahmen und Wandverstärkung: Es ist ratsam, den Bereich um die Türöffnung zu verstärken, um Stabilität zu gewährleisten, da die Wand keine zusätzliche Unterstützung benötigt.
- Vorteile: Diese Variante ist kostengünstiger und schneller zu installieren, da keine großen Umbauten an der Wand erforderlich sind.
Einbau einer Schiebetür in die Wand (Einbauwand)
- Vorarbeiten: Zuerst wird die Wand für die Tür vorbereitet. Falls eine Hohlwand (Trockenbau) vorhanden ist, muss möglicherweise ein Teil geöffnet werden, um einen Einbaurahmen für die Schiebetür zu installieren.
- Einbaukasten oder Trockenbauwand: Die Tür läuft später in einen speziellen Einbaukasten, der in die Wand integriert wird. Man kann auch eine zweite Trockenbauwand parallel zur bestehenden Wand anbringen, um die Tür in der Wand verschwinden zu lassen.
- Wandstärke anpassen: Eine solche Installation erfordert eine Wandstärke von mindestens ca. 10 cm, um den Einbaukasten für die Tür aufnehmen zu können.
- Wandverkleidung und Fliesen: Achte darauf, dass der Einbaukasten und die gesamte Konstruktion feuchtigkeitsbeständig und gut isoliert sind, insbesondere wenn Fliesen an die Wand angrenzen.
Aufwand und Kosten
- Materialkosten: Eine einfache Schiebetür (vor der Wand laufend) kostet etwa 300 bis 800 EUR, je nach Material und Qualität. Eine in die Wand laufende Schiebetür beginnt bei etwa 500 EUR und kann bis zu 1.500 EUR oder mehr kosten, wenn ein Einbaukasten erforderlich ist.
- Montagekosten: Der Einbau einer vor der Wand laufenden Tür kann in wenigen Stunden erledigt werden und kostet meist zwischen 200 und 500 EUR. Eine in die Wand laufende Tür erfordert mehr Arbeit, insbesondere Trockenbauarbeiten, und kostet etwa 1.000 bis 2.000 EUR, abhängig vom Aufwand.
- Zeitaufwand: Eine einfache, vor der Wand laufende Tür kann innerhalb eines Tages eingebaut werden. Eine in die Wand eingelassene Tür benötigt meist 2-3 Tage, je nach Wandbeschaffenheit und Arbeiten wie Verputzen und Streichen.
Schiebetüren sind in der Regel weniger schalldicht als normale Türen. Für mehr Privatsphäre empfiehlt sich eine Dichtung oder eine spezielle Schiebetür mit Schallschutzfunktion.
Warum die Türbreite eine Herausforderung ist
Ein häufig gemachter Fehler beim nachträglichen Einbau von Schiebetüren ist eine Fehlplanung bei der Türbreite. Eine Schiebetür sollte bei Badanwendungen so breit wie möglich sein, um Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Eine Standardbreite von 80 bis 90 cm wird empfohlen, um eine bequeme Nutzung zu ermöglichen und auch mit Gehhilfen oder einem Rollator problemlos passieren zu können. Schiebetüren sollten dabei eine lichte Öffnungsbreite von mindestens 70 bis 80 cm haben, damit der Durchgang komfortabel bleibt (tatsächlich nutzbaren Durchgangsbereich einer Tür, also die freie Breite, durch die man hindurchgehen kann, wenn die Tür vollständig geöffnet ist).
Wenn die Tür in die Wand eingelassen ist, muss die Wandstärke ausreichend sein, um den Türflügel vollständig aufzunehmen. Für barrierefreie Zugänge wird oft eine Breite von mindestens 90 cm benötigt. Generell gilt, dass eine größere Türbreite auch besseren Sicht- und Schallschutz bietet, was besonders in kleinen Badezimmern von Vorteil ist.