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Fliesenfrei im Bad – moderne Alternativen für die Wandgestaltung

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Klassische Fliesen haben ausgedient – zumindest in ihrer Alleinherrschaft. Immer mehr Bauherren setzen auf fugenlose, warme oder puristische Materialien. Was heute möglich ist.

Fliesen sind robust, wasserfest und seit Jahrzehnten Standard in deutschen Bädern. Doch sie haben auch Nachteile: Fugen altern, verschmutzen, wirken kleinteilig – und die klassische Fliesenoptik passt oft nicht mehr zum modernen Wohnstil.

Wer sein Badezimmer heute plant oder renoviert, fragt sich deshalb: Geht es auch ohne Fliesen? Die Antwort lautet: Ja – und sogar sehr stilvoll. Mit neuen Materialien und Verarbeitungstechniken lassen sich fugenlose, pflegeleichte und optisch hochwertige Bäder gestalten, die Komfort und Ästhetik vereinen.

1. Holzverkleidungen – natürlich und wohnlich

Holz im Bad? Was lange als Tabu galt, ist heute mit dem richtigen Aufbau durchaus möglich. Holzverkleidungen bringen Wärme und Natürlichkeit ins Badezimmer – insbesondere in Kombination mit klaren Armaturen, Naturstein oder Betonoptik.

Geeignet sind vor allem:

  • Thermobehandeltes Holz (z. B. Thermo-Esche, Thermo-Kiefer)
  • Harthölzer wie Teak oder Eiche
  • Spezialbehandlungen mit wasserabweisenden Ölen oder Lacken

Wichtig ist der fachgerechte Aufbau: Hinterlüftung, Feuchteschutz und Oberflächenbehandlung sind essenziell. Dann lässt sich Holz nicht nur an Decken und Wänden, sondern auch an Möbeln, Nischen oder sogar Duschwänden einsetzen.

2. Fugenlose Wände mit Spachteltechnik oder Wandpaneelen

Ein wachsender Trend in der Badgestaltung sind fugenlose Oberflächen – sie wirken großflächig, ruhig und edel. Das gelingt etwa mit:

  • Mineralischen Spachteltechniken (z. B. Kalkputz, Tadelakt, Betonoptik)
  • Dekorplatten oder Wandpaneelen aus HPL, Glas, Aluverbund oder Acryl
  • Lackierten oder beschichteten Feuchtraumplatten

Diese Lösungen sind nicht nur optisch elegant, sondern auch hygienisch – keine Fugen, keine Schimmelbildung, keine mühsame Reinigung. Viele dieser Systeme lassen sich direkt auf vorhandene Fliesen aufbringen – ideal für Renovierungen ohne großen Abriss.

Besonders beliebt: großformatige Platten in Marmor-, Stein- oder Betonoptik, die mit verdeckten Schienen montiert werden und sich sogar im Duschbereich bewähren.

3. Mikrozement – die neue Oberfläche fürs ganze Bad

Ein echtes Multitalent ist Mikrozement (auch Microbeton oder Beton Ciré genannt): Eine feine, fugenlose Zementbeschichtung, die sich direkt auf Wand, Boden und sogar Möbel auftragen lässt. Die Oberfläche ist:

  • wasserabweisend und robust
  • leicht strukturiert oder glatt, je nach Verarbeitung
  • in vielen Farben und Matt- oder Seidenglanz-Ausführung erhältlich

Mikrozement ist nur wenige Millimeter stark und eignet sich deshalb hervorragend für Renovierungen – auch über alten Fliesen. Die Optik erinnert an Sichtbeton oder Putz – besonders im Zusammenspiel mit warmen Materialien wie Holz oder Messing ein echter Hingucker.

Wichtig: Für dauerhafte Wasserzonen wie die Dusche ist ein professioneller Aufbau mit mehrschichtiger Versiegelung notwendig.

Fliesenfrei heißt nicht funktionsfrei

Wer sein Bad ohne Fliesen gestaltet, entscheidet sich für eine moderne, pflegeleichte und oft wohnlichere Alternative zur klassischen Kachelwand. Ob Holzverkleidung, fugenloses Spachtelsystem oder Mikrozement – wichtig ist eine sorgfältige Planung, die die bauphysikalischen Anforderungen ebenso berücksichtigt wie die gestalterischen Wünsche.

Mit den richtigen Materialien und Fachleuten entsteht so ein Badezimmer, das nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch überzeugt – ganz ohne eine einzige Fliese.