Fliesen sind im Badezimmer mehr als nur praktischer Belag – sie beeinflussen maßgeblich die Raumwirkung. Wer gezielt mit Mustern, Formaten oder Bordüren arbeitet, kann bestimmte Bereiche hervorheben, optisch gliedern oder räumliche Tiefe schaffen.
Besonders bei großzügigen Bädern entfalten gestalterische Fliesenlösungen ihr volles Potenzial – etwa rund um freistehende Badewannen.
Bordüren und Rahmen: Raum im Raum
Ein beliebtes Mittel in der Fliesengestaltung ist die optische Rahmung einzelner Funktionsbereiche – etwa eines freistehenden Wannenplatzes. Dabei wird der umliegende Boden durch eine Bordüre oder farblich abgesetzte Fliesen vom übrigen Raum getrennt. Der Effekt: Die Badewanne erhält eine Bühne, der Raum wirkt geordnet und architektonisch durchdacht.
Der „Rahmen“ kann auf vielfältige Weise gestaltet werden:
- Ton in Ton, z. B. eine glänzende Bordüre zur matten Hauptfliese
- Formatwechsel, z. B. kleinere Mosaikfliesen als Kontrast zur großformatigen Grundfläche
- Farbakzente, z. B. eine bunte oder gemusterte Bordüre für lebendige Effekte
- Musterwechsel, z. B. diagonal verlegte Fliesen im Innenbereich des Rahmens, während außen gerade verlegt wird
Strukturieren statt dominieren
Eine abgesetzte Bodenfläche schafft visuelle Hierarchie – ideal für große Bäder, in denen sich einzelne Funktionsbereiche (Waschtisch, Wanne, Dusche) voneinander abheben sollen. Auch Sitznischen, Raumteiler oder freistehende Möbel lassen sich so betonen. Wichtig ist, dass die Gestaltung nicht überfrachtet wird: Ein zu starker Kontrast kann schnell unruhig wirken.
Schachbrett, Fischgrät, diagonal: Innenflächen kreativ nutzen
Die Fläche innerhalb eines Rahmens lässt sich nicht nur farblich, sondern auch mustertechnisch abheben:
- Schachbrettmuster (z. B. in Schwarz-Weiß) sorgt für klassische Eleganz
- Diagonal verlegte Fliesen brechen die Strenge der Raumgeometrie auf
- Fischgrät oder Versatz wirken handwerklich und lebendig
- Unifarbene Gestaltung innerhalb eines kontrastierenden Rahmens betont Ruhe
Je nach Stil des Bades – ob modern-minimalistisch oder traditionell – lassen sich Fliesenlayouts anpassen.
Kleine Räume: Rahmen besser vermeiden
In kleinen Bädern gilt: Weniger ist mehr. Eine zusätzliche Rahmung auf dem Boden kann den Raum optisch zerteilen und kleiner wirken lassen. Hier empfiehlt sich ein durchgehender, möglichst heller Bodenbelag ohne harte Übergänge. Großformatige Fliesen in ruhigen Farben strecken optisch und schaffen Weite.
Viel kreatives Potenzial
Die Fliesengestaltung des Bodens bietet viel kreatives Potenzial – besonders in großzügigen Bädern. Mit gezielt gesetzten Bordüren, Musterwechseln oder Formaten lassen sich Zonen definieren und Highlights inszenieren. Wer auf Proportion, Farbe und Stil achtet, kann mit wenig Aufwand viel Wirkung erzielen – vorausgesetzt, der Rahmen passt zum Raum. In kleinen Bädern sollte auf solche Gestaltungsmerkmale jedoch bewusst verzichtet werden, um optische Enge zu vermeiden.