Steinzeugfliesen sind aufgrund ihrer Langlebigkeit und geringen Wasseraufnahme eine beliebte Wahl für Badezimmer. Dennoch gibt es einige Herausforderungen, die man beachten sollte.
Steinzeugfliesen speichern keine Wärme und fühlen sich daher oft kalt an. Besonders in Badezimmern, in denen man barfuß unterwegs ist, kann das sehr unangenehm sein. Eine Fußbodenheizung ist hier fast schon zwingend.
Rutschgefahr durch glatte Oberfläche
Hochglänzende oder polierte Steinzeugfliesen sind zwar optisch ansprechend, können aber im Nassbereich sehr rutschig werden. Gerade nach dem Duschen besteht erhöhte Sturzgefahr. Lösung: Beim Kauf auf rutschhemmende Fliesen mit entsprechender Rutschfestigkeitsklasse (mindestens R10 oder R11) achten.
Fugenproblematik – Schimmel und Feuchtigkeit
Steinzeugfliesen selbst sind kaum wasseraufnahmefähig, aber die Fugen dazwischen können Feuchtigkeit aufnehmen und bei unzureichender Belüftung zur Schimmelbildung führen. Gerade in Badezimmern ohne Fenster ist dies ein Problem. Lösung: Hochwertige, wasserabweisende Fugenmassen verwenden und das Bad regelmäßig lüften oder mit einem Luftentfeuchter nachhelfen.
Temperaturunterschiede und Spannungen
In Badezimmern kommt es häufig zu schnellen Temperaturwechseln – etwa durch eine heiße Dusche in einem zuvor kühlen Raum. Das kann Spannungen im Material verursachen, die bei minderwertiger Verlegung zu feinen Rissen oder einem Ablösen der Fliesen führen. Lösung: Eine flexible Verlegung mit hochwertigem Fliesenkleber und die Berücksichtigung von Dehnfugen hilft, solche Schäden zu vermeiden.
Reinigung – Fleckenbildung und Kalkablagerungen
Steinzeugfliesen sind in der Regel pflegeleicht, doch bei hartem Wasser kann sich schnell Kalk ablagern. Besonders auf dunklen oder glänzenden Oberflächen sind diese Rückstände deutlich sichtbar. Lösung: Regelmäßiges Abziehen der Fliesen nach dem Duschen und der Einsatz von milden Reinigern wie Essig oder Zitronensäure hilft, Kalkablagerungen zu vermeiden.
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Alternativen zu Steinzeugfliesen
Die Wahl der richtigen Alternative zu Steinzeugfliesen hängt von den individuellen Anforderungen ab. Wer eine robuste Lösung sucht, greift zu Feinsteinzeug oder Naturstein. Mikrozement und Epoxidharz bieten einen fugenlosen, modernen Look, während Vinyl und Holz für Wärme und Komfort sorgen. Letztlich entscheidet der persönliche Geschmack und das gewünschte Design, welche Alternative die beste Wahl ist.
1. Feinsteinzeug – die robustere Alternative
Feinsteinzeug ist eine veredelte Form von Steinzeug und bietet eine noch geringere Wasseraufnahme (<0,5 %), höhere Dichte und größere Widerstandsfähigkeit. Es ist in vielen Designs erhältlich, auch in Holz-, Beton- oder Natursteinoptik, wodurch sich verschiedene Stilrichtungen umsetzen lassen.
✅ Vorteile: Extrem robust, kratzfest, pflegeleicht, rutschhemmende Varianten erhältlich
❌ Nachteile: Ohne Fußbodenheizung oft kalt, aufwändige Verlegung
2. Naturstein – edel, aber anspruchsvoll
Marmor, Granit, Schiefer oder Kalkstein bringen ein luxuriöses und natürliches Ambiente ins Bad. Sie sind wasserbeständig, müssen aber richtig behandelt werden, da Natursteine je nach Art porös sind.
✅ Vorteile: Edle Optik, einzigartiges Material, wärmer als Steinzeug
❌ Nachteile: Pflegeintensiv (regelmäßige Imprägnierung notwendig), anfällig für Flecken
3. Mikrozement (Spachteltechnik) – fugenlose Eleganz
Mikrozement ist eine fugenlose Alternative, die sich als Beschichtung direkt auf bestehende Oberflächen auftragen lässt. Durch seine wasserabweisenden Eigenschaften eignet er sich perfekt für Duschen und Böden.
✅ Vorteile: Modernes, minimalistisches Design, keine Fugen = weniger Schimmelgefahr, rutschfest
❌ Nachteile: Fachgerechte Verarbeitung notwendig, kann bei schlechter Verarbeitung zu Rissen neigen
4. Vinylboden – wasserfest und angenehm warm
Moderne Vinylböden (Designböden, SPC oder wasserfestes Klick-Vinyl) sind eine flexible und warme Alternative zu Fliesen. Speziell für Feuchträume entwickelte Varianten sind absolut wasserresistent und leicht zu verlegen.
✅ Vorteile: Warm, rutschfest, leise, günstiger als Naturstein oder Fliesen
❌ Nachteile: Empfindlich gegenüber Kratzern, nicht für begehbare Duschen geeignet
Bodenbeläge aus Epoxidharz sind extrem widerstandsfähig, nahtlos und in vielen Farben oder Designs erhältlich. Diese Methode wird oft in modernen Badezimmern eingesetzt.
✅ Vorteile: Fugenlos, hygienisch, hochbelastbar, pflegeleicht
❌ Nachteile: Aufwendige Verarbeitung, hoher Materialpreis, harte Oberfläche
6. Holz – mit der richtigen Versiegelung ein Hingucker
Massivholzböden oder wasserbeständiges Thermoholz (z. B. Teak, Eiche, Bambus) verleihen dem Bad eine warme und gemütliche Atmosphäre. Dank spezieller Versiegelungen oder Ölbehandlungen bleibt das Holz lange haltbar.
✅ Vorteile: Natürlich warm, rutschhemmend, nachhaltige Optik
❌ Nachteile: Hoher Pflegeaufwand, empfindlich gegenüber Feuchtigkeit